Holz und Klimaschutz
1 Kubikmeter Holz speichert Kohlenstoff aus 1 Tonne CO2 aus der Atmosphäre. Der Einsatz von Holz im Baubereich ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Das kann eben nur Holz: Kohlenstoff einfangen, Sauerstoff produzieren. So gesehen ist der Wald ein ganz entscheidender Klimaschutz-Produzent, denn der Kohlenstoff bleibt so lange gebunden, wie das Holz existiert – oft über Jahrhunderte. Ein alltägliches und deswegen so beeindruckendes Beispiel gefällig? Eine 20 m hohe Fichte gibt pro Tag rund 21.000 Liter Sauerstoff an die Umwelt ab. Das entspricht dem durchschnittlichen Sauerstoffbedarf von 35 Menschen pro Tag.
Auch bei uns heimische Baumarten werden importiert: Fichte und Lärche aus Sibirien, Buche aus Rumänien, Kirsche aus USA, Birke aus Skandinavien und andere mehr. Die Globalisierung und laufende Spezialisierung bringen es mit sich, dass die Holztransporte und deren Distanzen zunehmen. Zum einen intensiviert sich der Handel mit Rundholz und zum anderen entstehen im Schnittholzbereich neue Produkte, die ein schnelleres Bauen ermöglichen. Durch den Transport entstehen CO2-Emissionen, die den Klimavorteil von Holz verringern. Der CO2-Rucksack von Konstruktionsvollholz aus regionalem Rundholz ist beispielsweise fünfmal kleiner als derjenige von Rundholz aus Westrussland. Transporte sind der einzige Sektor innerhalb der EU, bei dem die CO2-Emissionen steigen statt sinken. Es liegt daher nahe, sich dafür einzusetzen, dass durch regionale Holzverarbeitung und Anwendung der große Vorteil vom Baustoff Holz als CO2-Speicher erhalten bleibt! Die gezielte Nutzung von regionalem Holz reduziert Emissionen und trägt gleichzeitig zur regionalen Wertschöpfung bei, wodurch die Wirtschaft und Beschäftigung profitieren.
Herkunftsnachweise für Holz
Dem Holz sieht man aber leider nicht an, wo es herkommt. Wer heute ein Holzhaus, seine Terrasse oder ein Möbelstück bauen lässt, kann sich nicht sicher sein, dass das Holz dafür auch regional gewachsen ist – selbst, wenn er mit einem örtlichen Handwerksbetrieb baut.
Wie können daher KonsumentInnen zu einem besseren Klimaschutz beitragen? Fragen Sie deshalb nach der Herkunft des Holzes, selbst, wenn Ihr Lieferant aus der Nachbarschaft stammt. Sie zeigen damit auf, dass Ihnen der Klimaschutz ein Anliegen ist. Durch die gezielte Nachfrage nach regionalem Holz bestärken Sie Ihren Lieferanten dahingehend, dass er feststellen darf, dass eine Nachfrage nach regionalem Holz tatsächlich vorhanden ist. Die Betriebe von Vorarlbergholz sind Ihnen dafür jedenfalls dankbar, es würde die Betriebe in ihrer klimafreundlichen Haltung bestätigen! Das Label „Holz von Hier“ verfolgt ebenfalls das Ziel verstärkter regionaler Holzanwendung.
Holz als Baustoff
Holz zählt zu den nachhaltigsten Rohstoff- und auch Energiequellen. Die leichte Bearbeitbarkeit und der damit verbundene niedrige Energiebedarf bei der Gewinnung und Verarbeitung spielen eine wichtige Rolle bei der energetischen Bewertung. Durch Holz in Wohn- und Arbeitsräumen steigt das Wohlbefinden an, das Raumklima wird positiv beeinflusst. Holz wirkt feuchtigkeitsausgleichend. Als Allroundtalent ist Holz ist der einzige Baustoff, der zugleich für konstruktive, isolierende und ästhetische Anforderungen eingesetzt werden kann. Unterschiedliche Oberflächenstrukturen in Kombination mit unterschiedlichen Farbnuancen machen Holz zu einem Baustoff mit fast grenzenlosen optischen Möglichkeiten. Das erhöht die Individualität, weil Holz auf die persönlichen Präferenzen der Bauherren wie kaum ein anderer Baustoff reagieren kann.
Holz und seine Artenvielfalt
Fichte: Durch das günstige Verhältnis von Gewicht zu Festigkeitseigenschaften und Verfügbarkeit eignet sich Fichtenholz hervorragend als Bau- und Konstruktionsholz. Im Innenausbau wird die Fichte für Dachstühle, tragende Wände und Decken, aber auch für Fußböden, Wand- und Deckenbekleidungen, Treppen und Einbaumöbel genutzt.
Heimische Weißtanne: Das Tannenholz unterscheidet sich in einigen feinen Einzelheiten von der ihr nahverwandten Fichte. Tannenholz ist feuchtigkeitsbeständiger. Sichtbare Konstruktionen aus Tannenholz wirken daher oft hochwertiger und sind unempfindlicher gegen alkalische oder säurehaltige Behandlungen.
Andere einheimischen Baumarten wie Buche, Eiche und Lärche haben im Holzbau wenig Bedeutung.
Holz verändert sich ganz natürlich
Unbehandeltes Holz, das Sonne und Regen ausgesetzt ist, ändert mit der Zeit Struktur und Farbe. Einwandfreie baulich-konstruktive Gestaltung vorausgesetzt, wird die technische Funktionstüchtigkeit nicht beeinträchtigt. Wer sich für ein edles Vergrauen von Holz nicht entscheiden kann, dem stehen unendliche viele alternative Fassadenlösungen offen, zum Beispiel Farben, Putze, Hartfaserplatten, Metallverkleidungen, Glas usw. – sprich doch darüber mit deinem Holzbaumeister oder Architekt!