Pfarrhaus Krumbach


PLANUNG: Bernardo Bader Architekten, Dornbirn, Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach, Bechter Zaffignani Architekten, Bregenz
AUSFÜHRUNG (HOLZBAU): Fetz Holzbau GmbH, Egg, Zimmerei Gerhard Bilgeri, Riefensberg, Oberhauser & Schedler Bau GmbH, Andelsbuch

PRÄMIERT BEIM VORARLBERGER HOLZBAUPREIS 2015, KATEGORIE HEIMISCHE WERTSCHÖPFUNG

Vorarlberger Holzbaupreis
Foto: Adolf Bereuter

Astreine Wertschöpfung

Die Gemeinde Krumbach verfolgt seit über zehn Jahren ein engagiertes Bauprogramm, welches sich im Wesentlichen mit der baulichen Entwicklung des Dorfkerns befasst. Begleitet wird diese Entwicklung seit geraumer Zeit von einer Arbeitsgemeinschaft aus drei Architekturbüros, die 2008 mit einer Studie über die mittelfristige Entwicklung des Dorfkerns betraut wurde. Als Meilenstein in diesem Prozess wurde im November 2013 das Pfarrhaus fertig gestellt. In seiner Funktion als Kultur- und Mehrzweckgebäude hat das Haus neben seiner baulichen Präsenz am Dorfplatz eine wichtige Position im öffentlichen Dorfleben eingenommen. Sind doch neben dem Pfarrsaal (kleiner Dorfsaal) und der Pfarrkanzlei samt Pfarrwohnung die öffentliche Bücherei und das Probelokal für Musikverein und Chor in diesem Gebäude vereint. Dieses vielfältige Spektrum an Nutzungen sorgt für eine zusätzliche Belebung des Krumbacher Dorfkerns.

Ökologisch nachhaltiges Bauen manifestiert sich in einem „Bauen der kurzen Wege“. Aufgrund des vitalen Handwerks in der Region Bregenzerwald war es möglich, dass die Mehrheit (über 3/4) der ausführenden Firmen aus einem Umkreis von weniger als 30 Kilometern stammte. Die wohlüberlegte und gesellschaftlich nachhaltig wirkende Intervention zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die kleine Gemeinde ihren Bürgern eine Infrastruktur schafft, die ein lebendiges Dorfleben fördert und unterstützt. In diesem Zusammenhang entspricht das Pfarrhaus Krumbach einem idealtypischen Bauwerk.

„Das Weißtannenholz kommt aus unserem Dorf“ – Interview mit Bürgermeister A. Hirschbühel

„Bei uns in Krumbach ist es Standard, dass wir kommunale Gebäude aus regionalem Holz bauen. Dazu braucht es keine lange Diskussion. Für die Architekten ist die Holzbauweise herausfordernder, weil bis ins Detail geplant werden muss. Aber unsere erfahrenen Architekten drängten sehr darauf, ein Holzgebäude umzusetzen. Sogar der Liftschacht ist bei uns in Holzbauweise ausgeführt – das ist vom Brandschutz her möglich, wenn der Wille vorhanden ist. Nur die wenigen langen Holzkonstruktionsteile kamen von auswärts. Der überwiegende Teil des Holzes (Weißtanne) kommt aus dem Dorf. In einer Holzaktion haben wir das organisiert. Gesägt und getrocknet wurde in Hittisau und alle Handwerke bezogen das Holz von dort. Die Handwerker waren sehr motiviert mitzumachen. Es gab keine Mehrkosten, die Projektkostenschätzung wurde sogar unterschritten. Wichtig bei so einem Bauprojekt sind ein engagierter Bauleiter und frühzeitige Planung. Von der Qualität des Pfarrhauses sind heute noch alle BesucherInnen begeistert.“

Weitere ausführende Firmen

  • VENSTERMACHER: Tischlerei Claus Schwarzmann, Schoppernau
  • TRAGWERKSPLANUNG: merz kley partner, Dornbirn

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